Nachdem wir uns mit dem Beitrag „Sind Benzin Additive vorteilhaft für Fahrzeugmotoren?“ mit den Zusätzen für Benzinmotoren auseinandergesetzt haben, möchten wir nun das Thema auch im Hinblick auf den Dieselmotor kurz aufgreifen. Was sind Diesel Additive überhaupt? Als Diesel Additive werden im Fachjargon Zusatzstoffe bezeichnet, welche dem herkömmlichen Diesel-Kraftstoff beigemischt werden um die Verbrennungseigenschaften zu optimieren und gleichzeitig den Motor zu schonen. Wenn Sie Diesel Additive häufiger verwenden, kann das positive Auswirkungen auf das gesamte Kraftstoffsystem des Fahrzeugs haben. So zumindest die Hersteller!
Folgend ein Überblick über die angeblich positiven Auswirkungen von Diesel Additiven:
Optimierung bzw. Senkung des Treibstoffverbrauchs
Ablagerungen an Ventilen und Injektoren können beseitigt werden
besserer Schutz vor Korrosion
reduzierter CO2-Ausstoß des Fahrzeugs
optimierte Motorleistung, samt sauberer und aschefreier Verbrennung
deutlich bessere Zündbereitschaft des Kraftstoffs
Kurz zusammengefasst: Diesel Additive haben laut Anbieter viele positive Auswirkungen. Sie schützen den Motor, halten ihn sauber und optimieren seine Leistung. Diesel Additive wirken also ähnlich auf den Motor wie Vitamine auf den menschlichen Körper. Und das Beste kommt zum Schluss: Durch den geringeren Verschleiß, können Sie sich auch Reparaturkosten einsparen. Auch das sind allerdings alles Angaben von den Herstellern und Verkäufern der Additive.
Tests bestätigen positive Wirkung von Diesel Additiven
Einige Automagazine und der ADAC haben diverse Tests durchgeführt und kamen zu dem Ergebnis, dass die Motoren bereits nach 1-2 Tankfüllungen mit beigemischten Additiven besser und ruhiger liefen. Zudem konnte ein verringerter Treibstoffverbrauch festgestellt werden. Durch die Additive reduzierte sich der durchschnittliche Verbrauch auf 100 Kilometer angeblich um erstaunliche 0,5 Liter. Alleine durch den ersparten Treibstoff könnte sich der Einsatz von Additiven am Ende rentieren, oder zumindest deutlich reduzieren.
Wie sieht es mit der Verwendung von Additiven bei Oldtimern aus?
Besonders bei Oldtimern zeigen Additive zahlreiche positive Auswirkungen. Durch Additive werden die Abgaswerte der Oldtimer laut GTÜ deutlich verbessert. Beispielweise konnte nach einer Fahrt mit einem älteren Diesel über eine Strecke von ca. 600 km und einem Fahrzeug mit Benzinmotor über eine Strecke von ca. 450 km kein Kohlenmonoxid mehr gemessen werden. Zudem reduzierte sich die Kohlenwasserstoffkonzentration des Dieseltreibstoffs um die Hälfte. Doch wie kommt es zu den positiven Auswirkungen? Das ist leicht erklärt: Die Additive haben eine reinigende Wirkung auf die Injektoren des Fahrzeugs, weshalb der Kraftstoff wieder feiner zerstäubt werden kann.
Welche Zusatzstoffe sind in Diesel enthalten?
Um Dieselkraftstoff zu verbessern, müssen zahlreiche Zusatzstoffe zugeführt werden, welche in weiterer Folge zu unterschiedlichen chemischen Reaktionen führen. Durch bestimmte Modifikatoren, welche dem Diesel beigemischt werden, entstehen leicht entzündbare freie Radikale. Durch diese wird eine bessere Cetanzahl, also eine bessere Zündwilligkeit des Kraftstoffs erzielt. Es kommen aber auch andere Stoffe zum Einsatz, welche Sedimente lösen und Ablagerungen verhindern. Beispielweise werden Anti-Verschleiß-Stoffe zur Verbesserung der Schmiereigenschaften dem Diesel beigemischt, welche auch den Motorverschleiß reduzieren. Im Winter werden dem Dieselkraftstoff noch weitere Additive beigemischt, welche den Kraftstofffilter vor einer Verstopfung schützen. Daher kommt auch die Bezeichnung „Winterdiesel“ zustande.
Folgend noch mal die Diesel-Zusatzstoffe im Überblick:
Modifikatoren – fördern die Zündwilligkeit
Chemische Stoffe – lösen die Sedimente
Anti Verschleiß-Stoffe – schützen den Motor
Können Diesel Additive auch Schäden verursachen?
Diesel Additive können nachweislich keine Schäden am Motor verursachen. Es kann eher zu Schäden kommen, wenn Sie keine Additive in einem älteren Fahrzeuge verwenden und vielleicht noch billigen Kraftstoff tanken. Denn ohne Additive ist nicht nur der Verschleiß, sondern auch der Verbrauch des Motors deutlich erhöht. Additive sollten daher, besonders bei älteren Fahrzeugen und Oldtimern, verwendet werden. Bei neueren Autos haben sie zwar nur eine vorbeugende Wirkung, doch bei älteren Fahrzeugen, ist der Einsatz von Additiven essenziell wichtig um eine reibungslose Funktion des Motors zu sichern.
Wie werden Additive richtig angewendet?
Diesel Additive finden Sie in vielen Online-Shops, diese können dem Diesel zu jeder Zeit beigemischt werden. Für einen Premium Diesel sollten Sie die Additive dem Treibstoff im Verhältnis 1:5000 beimischen. Wollen Sie eine Intensivreinigung durchführen ist ein Mischverhältnis von 1:1000 (Additiv zu Kraftstoff) nötig. Diese stärkere Dosierung sollte aber nur für maximal 3 Tankfüllungen angewendet werden.
Additive für den Dieselpartikelfilter
Wie funktionieren Additive für Dieselpartikelfilter und warum sind sie nötig? Dazu sollten Sie erst wissen, was ein Dieselpartikelfilter (DPF) überhaupt macht. Dieser filtert den Ruß aus den Abgasen, wodurch sich an der Filterwand mit der Zeit Ablagerungen bilden. Diese werden zwar bei einer Temperatur von ungefähr 600 °C automatisch verbrannt, doch die Temperatur wird nur erreicht, wenn Sie längere Strecken zurücklegen. Fahren Sie nur kurze Strecken, kann sich der Filter nicht selbstständig reinigen und könnte verstopfen. Durch ein spezielles Additiv für Dieselpartikelfilter wird die Abbrenntemperatur auf 300 °C gesenkt und der Filter kann sich auch im Stadtverkehr von selbst reinigen.
Motorspülungen und Additive
Eine zusätzliche Reinigung kann mit Motorspülungen erzielt werden. Der Vorteil dieser Maßnahmen besteht darin, dass sie erheblich preisgünstiger als eine Reparatur sind und den Sprit- und Ölverbrauch positiv beeinflussen. Um den Motor zu spülen, wird dem betriebswarmen Aggregat ein Reinigungs-Additiv zugegeben. Eine Flasche mit 500ml reicht aus, um ca. 5 Liter Motoröl zu behandeln. Das Additiv verteilt sich gut im Motor wenn dieser nach dem Einfüllen mehrere Minuten im Standgas läuft. So gelangt die Motorspülung an alle relevanten Motorteile wie die Nockenwellen, Kolbenringe und Ventilschäfte. Die Detergentien lösen die Ablagerungen in den Bohrungen, Lagern und in den Oberflächen. Die Dispersanten umhüllen die Partikel und halten sie in Schwebe. Sie können sich nicht neu Ablagern. Mit dem Wechsel vom Motoröl gelangen die gelösten und gebundenen Partikel dann heraus.
Autos mit hohen Laufleistungen und einem höheren Lebensalter sind oftmals nur mit einfachen/billigen Motorölen befüllt. Dessen Lebensdauer ist aber begrenzt. Zudem sind nur wenige Additive beigemischt. Die Gefahr von Ablagerungen und metallischem Abrieb steigt also. Hier ist eine Motorspülung durch ein spezielles Additiv empfehlenswert. Für Oldtimerbesitzer (Benziner) sind die Additive ein Ersatz für das Tetraethylblei. Das wurde damals dem Kraftstoff zugesetzt, um seine Klopffestigkeit zu verbessern. Jetzt ist es aber verboten.
Kritik zur Motorspülung
Moderne Fahrzeuge fahren schon ab Werk mit wirkungsvollen Motorölen. Die Hochleistungsöle haben von Haus aus einen gewissen Anteil an Additiven dabei. Eine Motorspülung ist dann eigentlich nicht notwendig. Wirklich Schaden tut sie jedoch auch nicht. Wer sich eine Spülung vom Motor ersparen möchte, sollte hochwertiges Motoröl Kaufen. Teurer kommt das am Ende auch nicht!
Unser Fazit in puncto Diesel Additive
Viele Tests zeigen ein durchaus gutes Ergebnis: Diesel Additive wirken sich positiv auf den Motor aus. Besonders bei älteren oder alten Fahrzeugen. Sie schonen die Umwelt durch einen geringen Schadstoffausstoß und helfen auch durch den reduzierten Treibstoffverbrauch manchmal sogar ein paar Euro zu sparen. Durch ihre reinigende Wirkung schonen sie den Motor und verlängern seine Lebensdauer.
Danke an Tuningblog.eu für diesen Beitrag.
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